Buchrezession – Hartes Blitzlicht

Werbung, das Buch durfte ich behalten.

Durch die Fotichästli AG erhielt ich die Gelegenheit das Buch gratis zu lesen

Hartes Blitzlicht – kreative Looks für kleine Sets – von Nick Fancher

zu lesen und zu beurteilen. Danke für dieses Vertrauen.

Ein gutes und verständlich geschriebenes Buch, auch wenn ich zu Beginn enorme Mühe hatte, mich auf die Texte zu konzentrieren. Meiner Ansicht nach sollte der Leser bereits Vorkenntnisse im Zusammenhang mit Licht und Blitz besitzen.

Nick Pancher schreibt im Vorwort, dass sein Buch keine Gebrauchsanleitung sei, sondern es soll die Leser dazu auffordern kreativ zu sein und sich selbst Techniken und Hilfsmittel zu überlegen. Er gibt immer wieder interessante Denkanstösse auf die man nicht immer selber kommt oder er weisst auf Techniken, Hacks oder Tipps hin, die er entweder selber entwickelt oder über die Jahre aufgeschnappt hat.

Braucht man neues Equipment oder kann man seine bestehende Ausrüstung noch weiter ausreizen. Nick ist der Meinung, dass es nicht immer das neueste und teuerste Produkt sein muss. Er baut seine Utensilien, welche er im Laden nicht findet sogar selber, wie ein Bouncer. Ich habe versucht diesen nachzubauen, habe die gewünschten Effekte aber bis anhin noch nicht hinbekommen, werde aber nicht locker lassen. Vielleicht haben mir bis jetzt auch nur die richtigen Modelle gefehlt oder ich muss den Lichtauslass noch etwas enger gestalten.

18ME1426_n

Situationsbedingt beschreibt Nick, wann er lieber mit «hartem» als mit «weichem» Licht arbeitet und wie er das natürliche Licht ins Bild mit einbezieht. Das ist ja nicht immer leicht, sobald unterschiedliche Lichtarten aufeinander treffen.

Immer wieder beschreibt er kleine Tipps und Tricks, wie man z.B. ohne störende seitliche Schatten fotografieren kann. Da empfiehlt er das Foto im Querformat aufzunehmen und es bei der Bearbeitung wieder ins Hochformat zuzuschneiden. Ein weiterer Tipp: zuerst herausfinden, wie der Schatten fällt, bevor man sich mit dem zu fotografierenden Objekt befasst z.B. die Behältnisse ohne den Inhalt fotografieren, da sich in der Foodfotografie oft die Wärme negativ auf die zu fotografierenden Speisen auswirkt.

Auf seinen Reisen, mit kleinem Fotorucksack, der als Handgepäck durchgeht, hat Nick gelernt, mit den Gegebenheiten vor Ort umzugehen und mit dem Licht zu spielen. Wände und Sonnenabdeckungen als Reflektoren oder als Diffusoren zu verwenden und mit einem einfachen Aufsteckblitz sich das Lich so zu modellieren, wie er es sich vorstellt und benötigt. Er fordert immer wieder auf, kreativ tätig zu werden und ungewöhnliche Lichtpositionen auszusuchen, sei dies ein Blitz in einem Lokus zu positioniert um eine darauf sitzende und lesende Person von unten zu beleuchten. Dazu erinnert er immer wieder, dass man das nervige Umgebungslicht relativ leicht gefügig machen kann, wenn man nur kreativ ist. Sein Tipp um das Licht besser lesen zu lernen lautet, die Natur beobachten und falls notwendig die hellen Bereiche in einem Bild gezielt zu beleuchten.

Genau wie Chase Jarvis ist Nick Fancher der Meinung: «Die beste Kamera ist die, die man gerade dabei hat.»

Mir ist auch schon passiert, dass ich die Kamera nicht dabei hatte aber auf eine Situation gestossen bin, die ich gerne festgehalten hätte. Zum Glück gibt es die Handykamera. In einem der Kapitel weisst Nick auf einige Funktionen hin, welche das Handy bietet, aber viele Benutzer gar nicht kennen, so zu Beispiel die Belichtungssperre, damit sich die Handykamera nicht auf die allgemeine Belichtungsautomatik einstellt und einzelne Bereichte ausfressen lässt. Im weiteren erläutert er, anhand eines Bildes, wie er mit «Snapseed» Bilder bearbeitet.

In jedem Kapitel geht er auf verschiedene Situationen ein und wie man mit den verschiedensten Lichtformern und Filtern spezielle Effekte in die Bilder einfliessen lassen kann, sowie Erläutert anhand von Beispielen seine Bildentwicklungen.

Fazit: das Buch ist lesenswert, benötigt aber einige Vorkenntnisse im Umgang mit dem Blitz.

Das Buch ist beim dpunkt.verlag herausgekommen und ist sowohl als Print als auch als PDF bzw. ePub erhältlich. Wer es sich aber einfach machen möchte, geht zu Fotochaestli.ch und besorgt es sich dort.
ISBN Print: 978-3-86490-446-2
ISBN PDF: 978-3-96088-186-5
ISBN ePub: 978-3-96088-187-2

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Social media & sharing icons powered by UltimatelySocial