Der Trompeter von Säkkingen und die Familienbande

Seit Anfang des Jahres kämpfe ich mit meiner Gesundheit, die Folge davon ist eine langwierige Therapie, die meinen Körper mal mehr, mal weniger belastet.

Vor etwas mehr als einem Monat habe ich den ersten Schritt zur Genesung abgeschlossen und der zweite Schritt konnte in Angriff genommen werden. Auch dieser Schritt liegt nun einige Tage hinter mir und die Narben dürfen heilen. Bereits diese Woche starten die beiden nächsten Therapieschritte.

Zu dieser Heilung gehört aber auch, dass ich neue Kraft tanken kann. Dabei hilft mir ein sehr guter Freund aus Deutschland, der mich für mehrere Tage besucht hat.

Ausflüge mit der Fotokamera, aber auch Bildbearbeitung gehören zu den erholsamen Themen während seines Aufenthaltes in der Schweiz.

Am 1. August zieht es uns Richtung Fricktal. Da ist der Sprung in den grossen Kanton dann auch nicht mehr weit. Warum die schöne Schweiz verlassen, wo ich meinem Freund doch etwas von der Schweiz und dem Nationalfeiertag zeigen wollte, das liegt daran, dass er familiäre Verbindungen nach Bad Säckingen hat. Liegt einer seiner Grossonkel und dessen Frau auf dem historischen Friedhof begraben, welchen wir unter anderem besuchten.

Eigentlich hätte ich an unserem Nationalfeiertag viel mehr Schweizer in Deutschland erwartet, zumal die Schweiz nur wenige Schritte entfernt liegt.

Auf dieser historischen Holzbrücke, die um etwas mehr als 1 Meter länger als die Kappelbrücke in Luzern ist, fuhren bis 1979 die Autos im Gegenverkehr über die Grenze. Heute sind auf dieser über 400-jährigen Brücke nur noch Fussgänger und Radfahrer im Schritttempo erlaubt.

Säckingen bietet noch sehr viel mehr. Historische Strassenzüge, das Fridolinsmünster und gemütliche Eiskaffees.

Was mich an diesem Ort aber wirklich imponiert, ist die Geschichte des «Trompeters von Säkkingen», die im Jahr 1854 erschien und von einer realen Begebenheit aus dem 17. Jahrhundert inspiriert wurde.

Ein bürgerlicher Trompeter verliebte sich in eine adelige Jungfrau, zu dieser Zeit war es schwierig, Ehen mit Standesunterschieden zu schliessen, durfte das Paar nicht heiraten. Als Folge darauf wanderte der Trompeter nach Rom aus, wo er durch den Papst in den Adelsstand erhoben wurde.

Nun konnten die Liebenden, auch gegen den Willen ihrer Eltern heiraten und ein angesehenes Leben führen.

Die Geschichte dieses Paares wurde 1918 verfilmt, leider ist dieser aber verschollen und als Zeugen existieren lediglich noch Fotografien von Szenenbildern.

Zum Abschluss des Tages wollte ich meinem Freund noch eines unserer Feste zum Nationalfeiertag bieten, da hat sich aber mein, noch rekonvaleszenter Körper gemeldet und wir fuhren ohne Festbesuch nach Hause um auszuruhen.

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